Nur ganze 28 Stunden dauerte unsere
Fahrt von Lombok nach Flores. Abwechslung war definitiv geboten, nach
15 Stunden Bus folgten 8 Stunden Fähre. Ein Traum!
Ziemlich kaputt haben wir dann LabuanBajo erreicht, ein Loch von einem Ort, aber das Tor zum Komodo
Nationalpark. Und dieses Tor haben wir ordentlich ausgenutzt!
Schon vorher auf Lombok in einem
winzigen kleinen Ort sind wir auf Floor gestoßen, eine holländische
Backpackerin, mit der wir uns auf Anhieb so gut verstanden haben,
dass wir für die nächsten 10 Tage im Dreierpack weitergezogen sind.
Unser Basecamp haben wir also in Labuan
Bajo aufgeschlagen und haben uns jedes Mal, wenn wir aus dem
Nationalpark wieder zurückgekommen sind, wie kleine Kinder auf die
Bananapancakes zum Frühstück in unserem Hotel gefreut. Als erstes
sind wir mit einer weiteren Bekanntschaft von der wundervollen
Anreise für zwei Tage im Komodo Nationalpark herumgeschippert. Das
Boot hatten wir luxuriöserweise für uns alleine und die Crew hat
uns mit köstlichem indonesischem Essen verwöhnt.
Der Komodo Nationalpark besteht aus
ziemlich vielen Inseln in den verschiedensten Größen. Die beiden
größten Inseln, Rinca und Komodo sind der Lebensraum für eine
Vielzahl an Wildtieren. Und weil wir
the-most-lucky-group-on-the-whole-planet waren, haben wir neben den
vielen Komodo Drachen, für die die Region so bekannt ist, noch einen
Wasserbüffel, Wildschweine und zwei giftige Schlangen, dessen Namen
man sich einfach nicht merken kann, gesehen. Die Komodo Drachen sind
faszinierende Rieseneidechsen, die sogar Büffel bei einem Biss mit
einen ihrer 60 Bakterien infizieren und dann auch mal gerne eine
Woche darauf warten bis ihre Opfer an der Infektion gestorben sind,
um dann ganz in Ruhe speisen zu können. Menschen stehen auch ab und
zu auf dem Speiseplan, aber keine Sorge der Ranger ist ja bewaffnet –
mit einem STOCK!
Der Komodo Nationalpark ist auch einer
der besten Tauchplätze der Welt, aber genauso einer der
herausfordernden, weil die Strömungen unter Wasser so stark sind,
dass wir sie sogar vom Boot aus an der Wasseroberfläche erkennen
konnten. Aber wozu nur angucken, wenn auch die Lenkradstange vom Boot
in zwei brechen kann und die Strömung das Boot nur noch im Kreis
drehen lässt um die kleinen Strudel, die sich ab und zu bilden.
Traumhaft! Vor allem, wenn das einzige englisch sprechende
Crewmitglied schläft als wäre er tot und ein anderer sich seine
rote Hose auszieht und damit wie wild nach Hilfe wedelt. Doch als
irgendwann Hilfe kam, fing unsere Angst erst richtig an zu steigen,
da die ganze Abschleppaktion nicht gut deutsch durchdacht war,
sondern mehr ala einfach mal drauf los im Vorbeirauschen ein Seil
rüber werfen und das stehende Boot seitlich mitreißen. Doch auch
als irgendwann das Seil mal richtig befestigt wurde, schaffte das
andere Boot nicht uns aus der Strömung zu ziehen, bis wir seitlich
aneinander geschnallt wurden und mit beiden Motoren, aber nur einer
Lenkung endlich wieder geradeaus fahren konnten. Jap, in diesem
Moment waren wir kurz davor unsere Tauchpläne im Komodo Nationalpark
an Nagel zu hängen.
Als wir dann später eine neue
Lenkradstange bekommen haben und den Abend auf dem ruhig
plätschernden Meer genossen, konnten wir wahrscheinlich alle Sterne
im Universum sehen, die mit dem leuchtenden Plankton im Wasser um die
Wette funkelten. Beim Schnorcheln haben wir Manta Rochen gesehen, die
dicht unter der Wasseroberfläche elegant ihre Kreise ziehen. Mit den
Delfinen, die zwischendurch noch auf unserer Fahrt an uns vorbei
gehuscht sind, war der Trip sehr tierisch, spannend, aufregend,
entspannend, lustig und einfach zwei bombastische Tage!
Nachdem wir uns an Bananapancakes satt gegessen hatten, sind wir nach Kanawa gefahren, eine kleine Insel, die nur von einem Resort bewohnt wird, weshalb die Anzahl der Menschen in diesem Paradies mit der Anzahl der Betten eine Obergrenze hat. Wir haben in einem Bale geschlafen, in dem einfach nur eine Matratze liegt und man unter einem Moskitonetz direkt am Strand schlafen kann. Die Wände kann man wie Rollläden hochziehen, um mit dem ersten Augenaufschlag am Morgen das Meer sehen zu können. Wir hätten Tage auf dieser Insel mit sonnen, schwimmen, schnorcheln, tauchen, Sonnenuntergang gucken verbringen können oder einfach nur am Strand sitzen und die Schönheit der Natur bestaunen!
Von Kanawa wurden wir direkt von unserem Tauchboot abgeholt und es war wirklich unseres. Da KomodoCruises zum ersten Mal einen Daytrip angeboten hat, waren wir die einzigen und ersten Kunden. Das Boot hatte einfach mal zwei Stockwerke, eines zum sonnen und chillen und eines mit Küche und Tauchausrüstung. Auf der Fahrt durch den traumhaften Nationalpark gab es Kaffee, Tee, Kekse und Bananen. Aufgrund unseres auf Erfahrung beruhenden Respekts vor den Strömungen, sind wir zu zwei leichteren Plätzen gefahren, und hatten zwei super Tauchgänge. Noch ein gelungener Tag im Komodo Nationalpark.
9 Tage haben wir hier verbracht und keine Sekunde haben wir uns gelangweilt. Der Komodo Nationalpark ist ein großer Spielplatz, in dem jeder etwas Schönes, Spannendes findet, und definitiv ein Ort, der eine Reise wert ist!
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