Mittwoch, 19. März 2014

Der Weg ist das Ziel

In den letzten zehn Tagen sind wir schon ordentlich herumgekommen. Fünf der über 7000 Inseln haben wir bereits abgeklappert – da haben wir noch was vor uns! 

Der Weg ist das Ziel!

Und dieser Weg gestaltet sich hier durch die vielfältigen Verkehrsmittel immer recht spannend. Bisher sind wir nur nach Boracay mit einer kleinen Propellermaschine geflogen, von da an waren wir nur noch auf sicherem Land und etwas unsicherem Wasser unterwegs.

Um das Meer zu überqueren gibt es schon mehrere Möglichkeiten. Zum Einem haben die Filipinos Boote in allen Größen, die alle die zu beiden Seiten stabilisierenden Bambusstangen gemein haben. In dem schmalen Mittelteil bekommt man mehr Leute unter, als ein Europäer denken würde. Für kurze Strecken werden die kleinen Bumboote für alles benutzt: Personen-, Lebensmittel- und Motorradtransport oder Fischen. Je nach Bedarf und Strecke werden diese Boote natürlich größer und haben irgendwann den Luxus von Sitzbänken. 



An unseren letzten Aufenthaltsort, den Sugar Beach, kommt man am schnellsten mit dem Boot von der nahe gelegenen Stadt Sipalay, also hieß es Rucksäcke übern Kopf haltend vom Strand durchs Wasser aufs Boot steigen und genauso wieder ausm Boot raus. Beim Sonnenuntergang war dies definitiv einer der schönsten Strecken!

Geht die Fahrt über raueres Gewässer, setzen sogar die Filipinos auf richtige Fähren, wo der Innenraum komplett abgeschlossen ist. Die schlimmen Befürchtungen, die das Gebet, dass die Fähre und alle Insassen sicher ans Ziel kommen, das am Anfang über einen Bildschirm gesprochen wird, auslöst, halten sich über die ganze Fahrt. Während die Wellen gegen die Fenster schlagen und man regelmäßig quasi auf seinem Sitznachbar liegt, fängt man irgendwann selbst an Stoßgebete gen Himmel zu senden. 

"Einer geht noch, einer geht noch rein" - Prinzip
An Land kann man Langstrecken ganz gut mit dem Bus zurücklegen. Die Wagen an sich sehen sehr komfortabel aus. Wären sie auch, wenn die Asiaten nicht ihr gekonntes Prinzip des „Einer geht noch, einer geht noch rein“ anwenden würden. Über fünf Stunden im Gang eines Busses zu stehen, macht hier niemanden was aus. Wenn sich dann zwischendurch noch der Fahrkartenverkäufer mit seinem unlogischen System zu jedem Fahrgast zweimal durch quetscht, um einem zuerst irgendeinen Zettel, der womöglich die Fahrkarte darstellen soll, zu geben und erst beim zweiten Mal das Geld einzusammeln, wird es erst richtig gemütlich. Ganz zu schweigen von den Verkäufern und Bettlern, die sich, sobald der Bus kurz hält, ebenso in die kuschelige Gemeinschaft des Busses integrieren.

Es versteht sich vielleicht schon von selbst, dass natürlich auch Bushaltestellen eine vollkommen überflüssige Erfindung sind. Jeder, der den Bus an den Straßenrand winkt, wird mitgenommen, will man aussteigen macht man irgendwie auf sich aufmerksam, ruft entweder durch den Bus oder klopft gegen die Buswand oder Fenster. 

Um kurze Distanzen zurückzulegen, gibt es hier die tolle Erfindung des Tricycles, das entweder von einem sportlichem Filipino auf dem Fahrrad oder einem Moped angetrieben wird. Günstige Angelegenheit, bei der man ganz entspannt nebenbei etwas von der Umgebung betrachten kann. Einziger Haken: man darf weder breiter, noch größer als ein Durchschnittsfilipino sein – also klein! Auf den Guimaras hat uns ein sehr netter Einheimischer einen ganzen Tag mit so einem Teil herumgefahren. Aufgrund der wundervollen Schotterpisten und Schlaglöcher, endete der aufregende und spannende Tag mit einer fetten Sandschicht auf uns, blauen Flecken und zwei kaputten Reifen, aber super tollen Eindrücken. 


Schüler fahren auf Jeepney

Ansonsten fahren Filipinos gerne mit, in oder auf Jeepneys, kleine Busse, auf die man einfach auf- und abspringt, wenn man möchte. Einfache Autos, Taxen und Motorroller gibt es natürlich auch, aber die sind längst nicht so aufregend, wie die öffentlichen Verkehrsmittel. 




Ich möchte fast behaupten, kennt man die öffentlichen Verkehrsmittel der Philippinen, ist man der Kultur und den Leuten ein ganzes Stück näher – wortwörtlich.

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